Gedenkstättenfahrt des Elsenseegymnasiums nach Auschwitz

Die Gedenkstätte Henri-Goldstein-Haus in Quickborn bietet Schulen in Quickborn und dem Kreis Pinneberg seit 2022 Workshops zur lokalen NS-Geschichte an. Im Rahmen einer Kooperation unterstützte nun der Träger- und Förderverein eine Fahrt von Schülerinnen und Schülern des Elsensee-Gymnasiums zu den Gedenkstätten in Auschwitz, indem er Fördermittel vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) und der Bürgerstiftung der VR Bank in Holstein einwarb.


Die 5-tägige Gedenkstättenfahrt von über dreißig Schülerinnen und Schülern der Oberstufe, die Pfingstsonntag am späten Abend startete, wurde von zwei Lehrern des Elsenseegymnasiums und der gedenkstättenpädagogischen Fachkraft des Vereins, der Historikerin Amelie Berking, begleitet. Hauptziel der Fahrt waren das Stammlager Auschwitz und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, aber auch das jüdische Viertel in Krakau und das Schindler-Museum wurden mittels Führungen erkundet.

 

In einer Präsentationsveranstaltung für die interessierte Öffentlichkeit am Donnerstag, den 26. Juni 2025, die mit einleitenden Worten des Geschichtslehrers Reimund Bauer und der Begrüßung durch den Leiter des Elsensee-Gymnasiums, Herrn Michael Bülck sowie Grußworten des 1. Vorsitzenden des Träger- und Fördervereins Henri-Goldstein-Haus Quickborn e.V., Jens-Olaf Nuckel, begann, berichteten die Schülerinnen und Schüler anhand selbst gewählter Fotos von ihren Eindrücken und Gedanken.


Bevor sie sich abschließend an Fotostellwänden den Fragen der Besucher und Gesprächen widmeten, wurde ein filmischer Reisebericht des Abiturienten Barne Hippler gezeigt, der seine Filmsequenzen mit jüdischer Musik hinterlegt hatte und die deshalb sehr eindringlich wirkte. 

Die Besucher spürten, wie nachhaltig die Schülerinnen und Schüler der Aufenthalt an diesen authentischen Orten des Grauens und das dort Gesehene bewegt hatte. Während sie das Stammlager Auschwitz aufgrund des hohen Besucherandrangs eher als touristisch geprägt wahrnahmen, waren sie vom Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und seinen Ausmaßen und noch vorhanden Anlagen sehr ergriffen. Viele Berichte bezogen sich auf das dort Erlebte, das sie während der Fahrt in allabendlichen Gesprächsrunden aufarbeiteten. Die Schülerinnen und Schüler begrüßten es, dass sie nicht in Auschwitz selbst, sondern in Krakau untergebracht waren, weil sie dadurch einfacher Abstand zu den vielfach bedrückenden Eindrücken des Tages gewinnen konnten.




NEU: Sonntagsöffnungen für die Öffentlichkeit im Henri-Goldstein-Haus


Endlich ist es soweit, wir können das Henri-Goldstein-Haus für die Öffentlichkeit öffnen. Ab dem 04. Mai 2025 beginnen wir mit unseren Sonntagsöffnungen. Jeweils am 1. und am 3. Sonntag des Monats in der Zeit von 13-17 Uhr können Besucherinnen und Besucher das Henri-Goldstein-Haus besichtigen.


Als besondere Attraktion ist mit der AG Torfbahn verabredet, dass die Torfbahn Besucher und Besucherinnen des Henri-Goldstein-Hauses an der Weiche zum Betriebshof aussteigen lässt, wo sie über einen gekennzeichneten Weg zur Gedenkstätte Henri-Goldstein-Haus gehen. Natürlich ist ein Besuch auch ohne Nutzung der Torfbahn möglich.


Unsere Öffnungszeiten für 2025 (jeweils von 13 - 17 Uhr)

4. und 18. Mai / 1. und 15. Juni / 6. und 20. Juli / 3. und 17. Aug. / 7. und 21. Sept.


VERANSTALTUNGEN ZUM 80. JAHRESTAG DES ENDE DES ZWEITEN WELTKRIEGES


In den Tagen um den 8. Mai veranstalteten viele Gedenkstätten eigene öffentliche Veranstaltungen.

Hauptveranstaltung der Gedenkstätte Henri-Goldstein-Haus war eine Vortragsveranstaltung mit dem Thema
80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges  im Rahmen der Veranstaltungsreihe Initiativkreis Gedenktag 8. Mai in Schleswig-Holstein
am 4.5.2025 um 17 Uhr im Artur-Grenz-Saal in Quickborn.


Nach Grußworten von Bürgermeister Thomas Beckmann gab Prof. Dr. Karl Heinrich Pohl eine Einführung in das Kriegsende. Am 4. Mai 1945, genau vor 80 Jahren, erreichten die bri­ti­schen Trup­pen Quickborn. Die Stadt ergab sich kampflos. Über das Lagerleben der Kriegsgefangenen im Himmelmoor und deren Befreiung referierte der Historiker Dr. Karsten Wilke. Musikalisch umrahmt wurde die gut besuchte Veranstaltung von der Musikschule Quickborn, die mit Johanne Jensen (Gesang), Andreas Hamborg (Violoncello) und Anna Milewska (Klavier) drei Kompositionen unter Leitung von Lorenz Jensen präsentierte.


Im Vorfeld zum 8. Mai legten Mitglieder des Henri-Goldstein-Haus Blumen auf den Gräbern der im Himmelmoor verstorbenen russischen Häftlinge nieder und auch an der Stele für Paul Warnecke. Und nicht zuletzt glänzten pünktlich zum 8. Mai die acht Quickborner Stolpersteine für die Quickborner Opfer des Nationalsozialismus.




Große Ehre für Jens-Olaf Nuckel

 

Jedes Jahr können drei Personen aus dem Kreis Pinneberg mit dem Eintrag in das Bürgerbuch des Kreises Pinneberg geehrt werden. Das sind „Einzelpersonen, die sich durch außergewöhnliches, ehrenamtliches Engagement im Kreis Pinneberg auszeichnen.“


In diesem Jahr wurde Jens-Olaf Nuckel diese Ehre für sein jahrzehntelanges Engagement zur Erinnerung an die Opfer und Verfolgten des Nationalsozialismus und als Mitinitiator der Gedenkstätte „Henri-Goldstein-Haus“ im Quickborner Himmelmoor zuteil.


Ebenfalls ausgezeichnet wurde das Ehepaar Franziska und Dan Zelck für ihr außergewöhnliches Engagement für den Erhalt und Betrieb der Quickborner Torfbahn im Himmelmoor.


Außerdem wurde der Pinneberger Andreas Witten für seine vielfältigen Aktivitäten auf dem Gebiet des Inklusiv-Sports für Menschen mit Behinderungen in das Bürgerbuch eingetragen.


Allen Geehrten gratulieren wir ganz herzlich und wünschen, dass ihr tolles Engagement ansteckend für andere Menschen sei.



16. - 27. Jan. 2025 Ausstellung im Dietrich Bonhoeffer Gymnasium Quickborn


Der Trägerverein Henri-Goldstein-Haus hat eine Wanderausstellung aus Bergen-Belsen übernommen, die wir in der Zeit vom 16. bis 27. Januar in den Räumen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium zeigen.

Es handelt sich dabei um Lebensläufe bzw. um die Überlebensgeschichte von Shaul Ladany, die bemerkenswert deutlich sein Leben dokumentiert. Er ist einer der wenigen Menschen, die den KZ-Aufenthalt in Bergen-Belsen überlebt haben.

 

Lebensläufe. Verfolgung und Überleben im Spiegel der Sammlung von Shaul Ladany


Im Alter von acht Jahren wurde Shaul Ladany 1944 mit seiner Familie aus Ungarn in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Er gehörte zu den wenigen jüdischen Häftlingen, die aufgrund von Verhandlungen ungarischer und schweizerischer jüdischer Organisationen mit der SS gerettet wurden und im Dezember 1944 in die Schweiz ausreisen durften. Später wanderte Shaul Ladany nach Israel aus und wurde ein bekannter Wissenschaftler und Sportler. Als Geher nahm er an den Olympischen Spielen in München teil und überlebte den Anschlag der palästinensischen Terrorgruppe auf die israelische Mannschaft am 5. September 1972.


Shaul Ladany verfügt über eine große Sammlung von Originaldokumenten zu seiner Verfolgung im Nationalsozialismus. Ergänzt um Informationen zur deutschen Besatzungsherrschaft in Serbien und in Ungarn sowie zu den Rettungsbemühungen des ungarischen Zionisten Rudolf Kasztner und zum Neuanfang der Überlebenden im neu gegründeten Staat Israel werden diese Dokumente erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Wir freuen uns sehr, dass wir diese Ausstellung in den Räumen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums präsentieren können.

Besuch ist zu den üblichen Schulzeiten möglich. Der Eintritt ist frei.

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