Dauerausstellung

Eine Ausstellungskonzeption soll in Zusammenarbeit mit externen Kräften entwickelt werden. Da die Ausstellung insbesondere auch das Interesse von Jugendlichen erregen soll, wird die Konzeption in Zusammenarbeit mit Interessierten aus Schulen und/oder Universitäten erfolgen. Der Auftrag zur Umsetzung und dem Design der Ausstellung wird extern vergeben.


In einer Dauerausstellung soll das Augenmerk auf die Straf- und Kriegsgefangenen und ihre harten Lebens- und Arbeitsbedingungen gelegt werden, denn sie waren es, die den gewerblichen Torfabbau im Himmelmoor gewährleisteten. Dabei soll insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus mit den hier untergebrachten Kriegsgefangenen und auch zivilen Zwangsarbeitern des 2. Weltkriegs im Fokus stehen. Die Geschichte der mehr als 50 jüdischen Kriegsgefangenen des Arbeitskommandos 1416 von 1942 bis zur Befreiung am 4. Mai 1945 ist bisher am besten recherchiert und soll daher vorrangig dargestellt werden.


Für die Dauerausstellung müssen noch Recherchen zu verschiedenen Themenbereichen durchgeführt werden. Dafür sollen Forschungsaufträge vergeben werden.

 

Inhalte der Ausstellung

Die Räumlichkeiten sollen den Besuchern die Lebensbedingungen der Gefangenen erleben und spüren lassen: Enge, Kälte, schlechte hygienische Verhältnisse, Überwachung und Isolation.


Der Toilettenraum mit Betontoiletten ohne Wasserspülung und der Waschraum, der derzeit ein Waschbecken beinhaltet, geben einen Eindruck der hygienischen Bedingungen.

 

In dem großen Raum,  der als Schlaf- und Aufenthaltsraum der Gefangenen diente, soll in einem Bereich die Enge durch das dort vorhandene Mobiliar, wie Betten, Schränke, Tische spürbar gemacht werden.


Im anderen Bereich des großen Raumes sollen anhand analoger Informationsmaterialien die Herkunft der jüdischen Gefangenen, ihre Situation sowie ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen dargestellt werden.


  • Daneben sollen die Biographien (Lebensgeschichten) einzelner jüdischer Kriegsgefangener (soweit sie erforscht werden können) mit den Stationen ihrer Gefangenschaft gezeigt werden. Durch die Darstellung von Einzelschicksalen erhalten die Gefangenen ein Gesicht. Das Kennenlernen des von ihnen Erlebten macht ihre Situation für die Besucher greifbarer.
  • Neben dem Belgier Henri Goldstein waren vor allem Franzosen dem Arbeitskommando 1416 zugeordnet. Mehrere Quellen liefern Namen, zu denen meist noch Recherchen erforderlich sind. Bereits erforscht und darstellbar sind die Lebenswege von Henri Goldstein, Henri Samuel und Ernest Gugenheim
  • Ein Spiegel, auf dessen Rückseite Gefangene ihren Namen verzeichnet haben und der im Jüdischen Museum in Rendsburg untergestellt ist, soll der Ausstellung zugeführt werden.

 

Im Raum der Lagerkommandanten soll die Rolle der Kommandoführer im Gefangenenlager dargestellt werden.

  • Dazu sollen Vorschriften und Anweisungen zur Behandlung von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen aufgeführt werden. Zudem sollen Informationen zu den dortigen Kommandanten, wie z.B. zu Werner Rohde unterbreitet werden, sowie Informationen über die Art und Weise, wie in der Nachkriegszeit die Vergehen während der NS-Zeit juristisch geahndet wurden. (Prozess, Verurteilung)
  • Weiterführende Informationen sollen den Aufenthalt von Zwangsarbeitern und zivile Opfer durch die NS-Diktatur in Quickborn beleuchten, die Nachkriegsgeschichte und die Aufarbeitung der NS-Zeit umfassen.

 

Im Krankenzimmer des Henri-Goldstein-Hauses werden

  • Informationen zu den anderen Kriegsgefangenen-Arbeitskommandos und Zwangsarbeiter, die hier im 2. Weltkrieg auf dem Gelände untergebracht waren (u.a. Russen, Polen, Norweger) sowie zu den Kriegsgefangenen im 1. Weltkrieg geboten.
  • In einem direkt hinter dem Häuserensemble errichteten Lager aus 6 Baracken mit Wachtürmen sollen 500 russische Kriegsgefangene untergebracht gewesen sein (Ansichtskarte von Quickborn) geboten.

Der Raum der Wachmannschaft widmet sich den Strafgefangenen der Justizvollzugsanstalten in der Außenarbeitsstelle Himmelmoor. Schon im 1. Weltkrieg wurden Zuchthäusler aus Strafanstalten der Umgebung als Arbeitskräfte eingesetzt. In den Jahren der Weltwirtschaftskrise kamen im Himmelmoor auch so genannte Pflichtarbeiter zum Einsatz, arbeitslose Unterstützungsempfänger.

 


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